Magie des Bauens

alte Rituale neu entdeckt

WENIGER IST MEHR–
DIE SCHÖNE KUNST DES WEGLASSENS

Ich bete einfache Genüsse an. Sie sind die letzte Zuflucht komplizierter Menschen.

Oscar Wilde


Dieses Kapitel ist sehr wichtig! Wir leben in einer Zeit der Fülle. Wir besitzen ein Übermaß an Sachen. Es gibt laufend neue Dinge, neue Materialien, neue Haushaltgeräte. Und die Werbung sagt uns, dass wir alle diese Objekte unbedingt brauchen, weil unser Glück von ihnen abhängt. Es ist nicht so... Gerade in der für Sie neuen Welt des Bauens ist es hilfreich, wenn Sie den Mut haben, auch mal nein zu sagen zur ganzen Flut von Dingen, die man angeblich unbedingt braucht. Natürlich besteht die Möglichkeit, dass dann doch irgendwann etwas fehlt. Aber das Umgekehrte ist sehr viel wahrscheinlicher, nämlich, dass Sie alles in Ihrem Haus haben werden, was Sie brauchen.


WIR BRAUCHEN NUR GANZ WENIGE DINGE WIRKLICH

Dinge, die man nicht unbedingt braucht:

  • den teuersten Bodenbelag

  • Mikrowellengeräte für die Küche

  • Steamer

  • die teuersten roboterähnlichen Küchengeräte (gutes Essen hängt nicht von einem teuren Gerät ab, sondern von der Köchin oder vom Koch und von der Energie, die sie oder er ins Essen gibt)

  • zusätzliches kleines Chromstahlbecken neben dem großen Becken in der Küche

  • Handtuchwärmer im Bad

  • Badewanne

  • ganzes Bad mit Platten auskleiden

  • Einbruchsicherung durch eine Alarmanlage

  • viele Sonnenstoren

  • Swimmingpool

  • ganze Parzelle eingezäunt

  • Cheminée

  • Doppellavabo


  • Diese Liste können Sie selber fortsetzen. Überlegen Sie bei allem genau, ob Sie es wirklich brauchen. Je mehr Dinge Sie besitzen, umso komplizierter wird Ihr Leben, denn alle Dinge wollen gepflegt und in Stand gehalten sein. Das heißt aber nicht, dass Sie sich keinen Luxus gönnen sollten, gönnen Sie sich einfach nur den persönlichen und nicht jeden... Es ist schön, wenn beides gelebt wird, das Einfache, manchmal Spartanische und ab und zu auch der pure goldige Luxus mit Genuss und gutem Gewissen! Wenn Sie ein Haus bauen, schauen Sie darauf, dass es genau die Dinge hat, die Sie brauchen. Alles, was Sie nie benutzen, lassen Sie weg. Getrauen Sie sich, das Eigene zu kreieren!

    Wenn ein Paar nicht gern kocht, sondern lieber auswärts isst oder von sehr einfachen Speisen lebt, braucht es nicht zwei Backofen, einen Steamer und ein Mikrowellengerät. Vielleicht genießt dieses Paar den Garten sehr, so dass dort ein Schwerpunkt gesetzt werden kann. Oder vielleicht ist gerade in diesem Haushalt eine Doppelbadewanne oder ein Whirlpool Gold wert.


    GELD UND BESITZ

    Es ist auch wichtig zu erkennen, dass unser Glück nicht davon abhängt, ob wir viel besitzen. Ich habe Menschen kennen gelernt, deren Lebensziel es ist, viel Geld anzuhäufen und die täglich ihre ganze Kraft ins Erreichen dieses Zieles stecken... Ihr einziger Motor im Leben ist Geld. Das Glück finden Sie dabei nicht. Lassen Sie eher Ihre Wünsche und Träume den Motor in Ihrem Leben sein.

    So erleben Sie Stück für Stück immer wieder etwas Glück. Viele Dinge werden Sie erreichen; nicht alle, aber immer wieder etwas. Das Geld, das Sie besitzen und verdient haben, sollten Sie auch wieder ausgeben. Geld muss im Umlauf bleiben. Erst dann hat es Kraft und bewirkt etwas. Natürlich sollten Sie es überlegt und gemäß Ihren Wünschen sinnvoll einsetzen.

    Unser Glück hängt maßgeblich davon ab, ob wir merken, was wir brauchen und was uns gut tut. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns Zeit nehmen für die Gestaltung unseres Tages. Dass wir zum Beispiel etwas in aller Gemütlichkeit und ohne Frist erledigen.

    Dass wir ab und zu in den Tag hineinleben ohne etwas geplant zu haben. Dass wir mal kein anderes Ziel haben für den Tag außer drei Mal ein riesiges Glücksgefühl zu spüren. Oder dass wir etwas tun, das wir noch nie gemacht haben. So werden wir auch merken, dass das Glück in uns liegt und nur zum kleinen Teil von äußerlichen Dingen abhängt.


    DIE GRÖSSE DES HAUSES

    Zurzeit ist es üblich möglichst große Räume in einem möglichst großen Haus zu besitzen. Gut so! Und doch gibt es einige Dinge zu bedenken. Wir alle vermögen mit unserer Energie Räume zu füllen. Ein zu kleiner Raum ist ungünstig für unsere Energie, denn er engt uns ein. In der Enge können wir uns nicht entwickeln. Dasselbe gilt zum Beispiel für zu kleine Betten. Wenn Kinder in für sie zu kleinen Betten schlafen müssen, können sie sich nicht richtig entwickeln.

    Räume mit zu geringer Raumhöhe sind auch nicht günstig, denn auch sie beengen uns und verzögern unsere Entwicklungsprozesse. Das gleiche gilt aber auch für zu große Räume. Denn wenn ein Raum zu groß ist, können wir ihn mit unserer Energie nicht füllen. Wir fühlen uns verloren. Sie alle kennen sicher Menschen, die in viel zu großen Räumen leben und sich dort sehr klein und verloren fühlen. Dort herrscht zu wenig Geborgenheit. Der Aspekt der Geborgenheit ist beim Wohnen sehr wichtig. Ich denke, Geborgenheit ist ein wichtiger Anspruch, den wir an unsere Häuser stellen sollten.

    Geborgenheit hängt nicht nur von der Größe ab, sondern auch von der Art wie ein Haus gestaltet ist und welche Materialien und Farben wir verwenden.

    AUCH NEBENRÄUME MÖCHTEN RAUM

    Achten Sie darauf, wenn Sie Ihr Haus planen, dass auch Nebenräume und weniger wichtige Orte genügend Raum erhalten.

    Treppen zum Beispiel sollten breit genug sein. Empfehlenswert ist eine Breite von 110 Zentimetern oder mehr. Wenn zwei Stockwerke durch eine sehr schmale Treppe von nur 70 Zentimetern verbunden werden, erzeugt dies ein beengendes Gefühl. Man muss sich mehr überwinden diese Treppe zu benützen, als wenn sie durch Großzügigkeit einlädt. Dasselbe gilt auch für Badezimmer, Kinderzimmer und Eingangsbereiche. Sie sollten nicht zu klein sein. Vielleicht muss das Wohnzimmer etwas kleiner sein, damit auch diese Räume eine gewisse Größe haben können. Verspürt man sofort ein beengendes Gefühl, wenn man ein Haus betritt, ist das nicht gut.


    DIE GROSSEN FENSTER

    Viele neue Häuser haben riesige Fensterfronten. Das ist gut, denn durch die Fenster kommt die Energie in ein Haus herein. Allerdings fehlt Häusern, welche fast nur aus Fenstern bestehen, eine gewisse Geborgenheit. Ein Haus besteht aus Yin- und Yang- Anteilen. Wände zum Beispiel gehören zu den weiblichen Yin- Anteilen, die Geborgenheit geben. Die Fenster sind Yang, die Energie geht nach außen und kommt von außen. Schauen Sie bei Ihrem Traumhaus einfach darauf, dass Sie beides haben, Yin und Yang, Rückzug und Geborgenheit, Offenheit und Helligkeit. Manchmal sieht man Menschen in großen Häusern, welche die meiste Zeit in einem kleinen Raum ihres Hauses verbringen, weil sie dort Geborgenheit erfahren. Die riesigen Wohnräume mit den großen Fensterfronten benutzen sie nur, wenn sie Besuch haben und ihr schönes Haus zeigen möchten. Vermeiden Sie dies und gestalten Sie Räume, die Offenheit, aber auch Rückzugsmöglichkeiten und Geborgenheit vermitteln.


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